self-love
Auf dem Weg zu der wichtigsten Person meines Leben -mir selbst
Ja, ich glaube an Gott. Und daran, dass nach unserem Leben noch irgendwas kommt.

Aber manchmal habe ich diese Einstellung auch hinterfragt. Es gibt Tage, da frage ich mich, warum ich dieses Leben über mich ergehen lassen muss.
Warum ich überhaupt hier bin.
Vielleicht hat jeder eine Aufgabe zu erfüllen. Irgendwann an einem Tag kommt vielleicht eine Entscheidung, bei der du dich richtig entscheiden musst.
Und dann ist es doch wichtig, auf dich selbst zu hören, um richtig zu handeln oder?

Nun, ich kann nicht auf mich selbst hören. Ich bin jemand, der sich ein Leben lang eher abgestoßen hat.
Ich wollte immer perfekt sein, anderen Leuten gefallen und ihnen alles Recht machen. Wie mein Körper darauf reagierte, war mir eigentlich ziemlich egal.
Ich bewunderte andere Menschen dafür, was sie taten. Ich wollte immer ein anderer Mensch sein, dachte ich wäre glücklicher mit einem anderen Körper. Ich wollte mir immer alles zurechtbiegen und wenn es nicht so klappte, wie ich wollte, dann hasste ich mich abgrundtief. Ich wurde immer mehr zu meinem eigenen Sündenbock.
Ich wollte die besten Leistungen, die krassesten Ergebnisse, die meiste Anerkennung, die größte Bewunderung.
Aber von anderen bewundert zu werden, hilft dir nicht dabei, dich selbst zu akzeptieren.
Du fragst dich nur umso mehr, was mir dir selbst nicht stimmt, warum du dich nicht selbst lieben kannst.

Mein letztes Jahr 2016 war für den Ar***.
Ich hungerte mich hinab, mit dem Ziel einen perfekten Körper zu erlangen.
Die daraufhin folgende Diagnose: Magersucht.

Zu behaupten, ich hätte die Diagnose im Verlauf meiner Krankheit nicht schon erwartet, wäre gelogen. Ich bekam natürlich mit dass etwas mit mir nicht stimmte, dass mein Körper mir Warnsignale brachte.
Aber wenn du dich selbst so sehr hasst, dann ist dir das egal. Dann denkst du dir, dass du halt selbst daran schuld bist, wenn du nicht so sein kannst, wie du willst. Und dann hasst du dich noch mehr.

Ich dachte immer ich wäre nächstenliebend, weil ich andere Menschen so sehr mochte und sie glücklich machen wollte.
Aber kann das wirklich Nächstenliebe sein, wenn du nicht einmal Selbstliebe für dich übrig hast?
Wie möchtest du andere voll und ganz akzeptieren, wenn du nicht einmal dich selbst akzeptieren kannst.
Wie möchtest du über ihre Fehler hinwegsehen, wenn jeder Fehler, denn du selbst machst dich viel zu sehr aus der Bahn wirft?

Nächstenliebe bedeutet auch, sich selbst zu lieben.
Denn egal wer du bist, du hast deinen eigenen Körper geschenkt bekommen. Du kannst mit ihm laufen, weinen, lachen, leben und deine eigenen Entscheidungen treffen. Du lebst frei in ihm und kannst ihn kontrollieren.
Warum willst du dieser Verbindung schaden?

Und vielleicht ist das schon ein kleiner Sinn im Leben: Zu lernen, warum du es wert bist, zu leben.





die verbindung schaffen, Donnerstag, 23. Februar 2017, 21:33
Hey Du,
ich kann Dich sehr gut verstehen.
Und vll hilft Dir ja auch einfach mal, wenn ein anderer Dir von sich erzählt.

Zunächst solltest Du Dich echt mal fragen, warum Du Dich so unendlich dick fühlst -
warum Du Dich zum Hungerhaken abgemagert hast.
Weißt Du, ich habe schon sehr früh in meiner Kindheit gemerkt, dass ich mich nicht wirklich so angenommen fühle und nicht wirklich geliebt fühle von meinen Eltern.
Interessant ist, dass sich in der Jugend und später tatsächlich herausstellte, dass ich nur dann angenommen war in meiner Familie, wenn ich so war, wie sie es wollten. Das hält keiner lange aus.
Doch Schuld zuschieben gilt nicht.
Allerdings, erst tut man es - ich tat es.
Zu allem Elend suchte ich mir auch noch einen Mann, der Fitnesstrainer war und ein Studio hatte - keiner hübschen Frau ausweichen wollte und ansonsten auch eher auf volle Brüste steht und ich bin halt Plattlandtiroler.
Alles total aufbauend. Diese Ehe war ein echter Kampf.
Wir haben ihn verloren.

Du sagst Du glaubst an Gott.
Ok, wie ist es dann mal damit, dass Du Ihn um Hilfe bittest?
Wie ist es, wenn Du Ihm dankst, dass Du hier auf dieser Welt sein darfst?
Was hälst Du davon, wenn Du Dir mal Gedanken darüber machst, welche Aufgabe Dir Gott hier auf Erden zugedacht hat.
Weißt Du, DAS lenkt Dich nämlich endlich davon ab, dass Du Dich häßlich und dick findest.
Du mußt raus aus diesem Gedankenkarussell.
Wenn Gott Dich so gemacht hat wie Du bist und Du Deinen Körper gesund erhälst, dann tust Du schon sehr viel.

Und Denk mal drüber nach:
Dieses vorgegebene Modellfigurmodel ist doch wirklich krank.
Ich war immer ein Hungerhaken und glaub mir,
dass ist auch absolut nicht hilfreich.
Jeder Mensch hat seine ganz besonderen Seiten.
Und wer sich und andere mit LIEBE betrachtet,
der findet immer Schönes und Liebevolles.
Und vergiss NIEMALS:
DU BIST VON GOTT GEWOLLT!
ER LIEBT DICH!
Was nutzt es Dir, wenn andere Dich toll finden, wenn sie Dich
dann doof finden, wenn Du mal anders bist?
Lass Gott Dir helfen, die richtige Einstellung zu Dir und Deinem
Leben zu finden.
Und bitte Gott um Vergebung, dass du so mit Deinem Körper haderst.

Du bestehst nun mal nicht nur aus Deinem Körper,
sondern auch noch aus Seele und Geist und Herz.
Das sind mit die wichtigsten Teile in Dir,
die machen Dich wirklich aus.

Und weißt Du was noch?
All das was Du an Dir nicht magst,
findet jemand anderes ganz besonders schön.
Und das absolut verrückte ist,
dass Du Dir wegen Deiner "Makel" das Leben zur Hölle machst,
und die vor denen Du Dich schämst deshalb,
die nehmen das alles oft gar nicht wahr.

Nur weil Du Dich so auffällig benimmst,
werden sie drauf aufmerksam.

Betone das an Dir, was Du toll findest.
Augen, Haare, was auch immer.
DU BIST SCHÖN!
Du mußt es nur glauben.

Ich weiß, klingt alles toll,
und ich sag Dir was, das ist Arbeit an sich -
jeden Tag aufs neue -
doch Du hast Jahre damit verbracht Dich so nicht zu mögen
und Dich abzulehnen.
Nu gib Dir ein paar Monate,
und Du wirst plötzlich erkennen,
was für ein toller Mensch Du bist.

Lass Deiner Seele, Deinem Herz und Deinem Geist die Chance,
Dir ein neues Image im selben Körper zu verleihen.

Und das muß ich noch loswerden.
Ich bin 50zig.
Und ich habe nach Jahrzehntelangem Schminken,
Haarefärben und mit Schmuckbepusseln das alles gelassen.
Jetzt bin ich ungeschminkt, ohne Schmuck und mit weißen Haaren
unterwegs.
Komplett gegen den Stil aller.
Mein jetziger Mann war not amused.
Aber ich ziehe es durch.
und nu der Brüller.
Ettliche Fauen hier in meiner Stadt haben durch mich das Haarefärben
auch gelassen.
Alle rennen jetzt auch in weiß rum.

Was das Dir sagen soll:
SCHWIMM GEGEN DEN STROM!
UND FREUE DICH DEINES LEBENS!

Ich kenn Dich nicht,
aber ich mag Dich so wie Du bist!

Beste Grüße

Kristina

self-love, Freitag, 24. Februar 2017, 20:16
Guten Abend,

und zunächst erstmal vielen lieben Dank für den netten Kommentar.

Ja, es tut gut die Geschichte von jemand anderem zu hören und ich muss sagen, dass man sich dadurch sehr verstanden fühlt. Zuerst einmal möchte ich sagen, dass ich einen großen Respekt davor habe, was Sie in der Vergangenheit schon erlebt haben!

Meine Eltern hatten immer ein sehr eigenes Bild davon, wie ich zu sein habe.
Kein Wunder also, dass ich irgendwann anfing, mich dagegen aufzulehnen.
Der Gedanke, von Gott geliebt zu werden, gab mir schon oft eine gewisse Zuversicht.
Ich habe mich auch oft gefragt, ob ich zu Unrecht handel, wenn ich mich meinen Eltern widersetzte. Allerdings weiß ich auch, dass ich öfters auf mich hören muss, um ein Gefühl dafür zu bekommen, wer ich wirklich bin.

Es ist schön zu hören, dass man es schaffen kann, sich selbst zu lieben.
Genau das wird mein Ziel sein, auch wenn der gesamte Weg noch vor mir liegt.

Liebe Grüße

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